alpha-retro: Der Motorradladen (1971)
alpha-retro: Der Motorradladen (1971)

Georg Friedel fragt auf dem Hof von „Motorrad Spaett“ in München bei den Kunden nach, warum das Motorrad wieder in Mode kommt.

Denn seit dem Ende der 60er-Jahre und auch seit dem Film „Easy Rider“ erlebte das Motorrad eine regelrechte Renaissance!

Ein grundsympathischer junger Mann mit längeren Haaren und schwarzer Motorradlederjacke klärt Friedel auf: Es mache ihm einfach Spaß, Motorrad zu fahren und Motorrad fahren sei auch nicht so spießig wie im Käfer oder in irgendeiner anderen Blechbüchse unterwegs zu sein.

Aber Motorradfahrer hatten damals auch das Problem, mit Rockern in einen Topf geworfen zu werden.

Der Sohn des Seniorchefs des Motorradgeschäfts sagt, man könne Rocker von echten Motorradfahrern sehr wohl unterscheiden: Echte Motorradfahrer können Kurven fahren, Rocker können lediglich in der Stadt an der Ampel wie wild beschleunigen.

Aber auf der Landstraße brauche es eine gewisse Routine, um sich so stark in die Kurven hineinlegen zu können, dass jedes Mal die kurveninnere Fußraste aufsetzt.

Wenn diese abgewetzt ist, dann könne man wirklich Motorrad fahren – sagt der junge Spaett.

Und gegen Ende kommt ein für Georg Friedel wirklich typischer Satz: „Ein Tag auf dem Werkstatthof ist sicher kein Maßstab, aber ein Mittel gegen Klischeevorstellungen." Und zur Aussage, eines schon etwas älteren Herrn, der gerne schnell fährt, sagt er, dieser preise eine Schnellfahrstrecke wie einen geheimen Schwammerlplatz.